Über die Autorin
Interessen und Beruf
Ich interessiere mich für Kunst, Musik, Naturwissenschaften. Ich habe drei technische Berufe erlernt: Chemisch-technische Assistentin, Nachrichtengerätemechanikerin und Informationselektronikerin.
Im Alter von 11 Jahren bekam ich zu Weihnachten einen KOSMOS Experimentierkasten Alchemist 2000 geschenkt. Mit 12 Jahren fing ich an, mich für Astronomie zu interessieren. Dieses Interesse hat auch mit den Mondlandungen Ende der Sechziger und Anfang der Siebziger Jahre zu tun. Ich habe davon geträumt, Astronomie zu studieren und auf großen Observatorien zu arbeiten.
Mein erster Merkurtransit
Mit 13 bekam ich ein Newton-Teleskop geschenkt, mit dem ich den Himmel beobachtete. Ich fertigte Protokolle über meine Beobachtungen an und zeichnete und bestimmte sämtliche Mondkrater. Mit dem Newton konnte ich Sonnenflecken beobachten. Den ersten Merkurtransit beobachtete ich im November 1973.
Ich befasste mich mit Berechnungen der Positionen der Planeten und des Mondes. Das wurde mit einfachen Mitteln in dem Buch des Kosmos Verlages dargeboten. Der Titel: Praktische Astronomie für Sternfreunde von Wolfgang Schröder. In diesem Buch werden die beobachtbaren Objekte mit ihren Details dargestellt. Die in der Astronomie gängigen Koordinaten der Astronomie werden erarbeitet. Mit zahlreichen Tabellen wird erklärt, wie man die Positionen von Planeten und dem Mond berechnen kann. Es wird ein Fernrohr mit einfachen Linsen gebaut und die dazugehörige Montierung. In dem Heft KOSMOS vom selbigen Verlag wurden sämtliche naturwis-senschaftliche Themen behandelt, dazu gab es noch 4 kleine Büchlein im Jahr. Mit 17 Jahren hörte das Beobachten auf.
Naturwissenschaftliche Texte habe ich oft auf Englisch gelesen. Als ich einmal in England war, habe ich mich mit dem Vater meiner Gastfamilie auf Englisch über die Sterne unterhalten. Der Gastvater hatte in seiner Jugend Sterne beobachtet. Mit meinem Schülerenglisch war es nicht einfach, aber es war eine nette Erfahrung. Das Buch mit dem Titel "Appointment On The Moon" habe ich mit einem Wörterbuch gelesen. Heute lese ich die schwierigsten Texte auf Englisch fließend.
Wiederentdeckung der Astronomie
Als ich mit 50 Jahren die Prüfung für das Cambridge-Certificate B2 ablegte,, war unter anderem ein Thema für den Aufsatz: Was würdest Du Kindern in einem Sommercamp über Astronomie beibringen? Zu den anderen Themen, passend für Jugendliche, konnte ich nichts schreiben. So hatte mich die Astronomie gerettet.. Daraufhin habe ich mir ein Fernrohr gekauft und eine Digitalkamera. Das alte Fernrohr meiner Jugend war nicht mehr zu gebrauchen. Mit dem neuen Teleskop sind viele Aufnahmen entstanden und der Wunsch, ein Buch zu schreiben. Zu Anfang des Jahres 2012 habe ich ein einwöchiges Praktikum beim Kosmos-Verlag absolviert. Ich entdeckte die neue Welt der heutigen Astronomie und staunte, wie das Wissen angewachsen war. Für den Balkon in der Stadt habe ich mir ein 6-Zoll-Newton-Teleskop mit einem kurzen Tubus gekauft. Seit ein paar Wochen beobachte ich mit einem 127/1500 Maksutov. Da mir die Planeten zu klein waren, habe ich den Maksutov gegen einen Schmidt-Cassegrain 150/1500 getauscht. Ich betreibe nicht nur Astronomie in der Stadt, sondern auch Balkonastronomie. Mich fasziniert die Chemie der Sterne und wie die Elemente entstanden sind. Mich fasziniert, wie die Planeten entstanden und aus der toten Materie das Leben. Koordinaten der Astronomie gehören zu meinen Interessen und Fernrohre in allen Variationen. Ich liebe Karten. Planetariumsprogramme sind für mich dazu da, auf der Sternwarte den Besuchern erst einmal die Sterne und was damit zusammenhängt zu erklären, bevor es zu den Sternen am Himmel geht.
Reisen für das Schreiben oder Wie das Buch Astronomie der Jahrhunderte entstand
Für das Buch "Astronomie der Jahrhunderte - Eine Wissenschaft und ihre Philsosophie" war ich in Kassel im Naturwissenschaftlichen, Technischen Museum und in Dresden und habe mich dort für die Astrolaben, Globen, Uhren und Fernrohren interessiert. In Kassel steht ein Nachbau der Rechenmaschine Keppler und des Zuse 1, dem ersten Computer.
2021 im Dezember habe ich die Cambridge Prüfung C1 geschrieben. Nun bin ich zwischen B2 und C1. Einen Text auf Englisch über Astronomie und alle anderen Themen kann ich mühelos schreiben. Auf der Sternwarte in Stuttgart habe ich Führungen auf Englisch gehalten - wenn der Chef nicht da war.
Einen Schreibkurs für Autoren habe ich nie besucht
Für das Schreiben meiner beiden Bücher habe ich vorher keinen Schreibkurs für Autoren besucht. Ich habe beim Lesen verschiedener Bücher über Astronomie angeschaut, wie man am besten etwas verständlich erklärt.
Aus der Stuttgarter Sternwarte bin ich ausgetreten
Leider war ich nicht oft auf der Sternwarte, aber das nicht nur wegen Corona. Jetzt wird gebaut. Die Sternwarte steht auf einem alten Wasserwerk und darunter muss saniert werden. Barrierefrei wird die Sternwarte noch lange nicht. Bis ich als Mitarbeiterin eingetragen wurde, musste ich erst einmal darum kämpfen. Andere hatten da mehr Glück, wenn sie männlich waren. Es gibt ein paar Frauen auf der Sternwarte. Man hatte mir nichts zugetraut, obwohl ich meine Sache gut machte. Ich habe auch Führungen auf Englisch gemacht. Wie war die Frage: Können Sie das auch, wird das was? Immer wenn ich mich meldete für etwas, wurde ich abgelehnt. Auf der Sternwarte Stuttgart gibt es wohl ein Frauenproblem. Und: es ist ja schön, wenn man die Jugend ranlässt, aber muss man ein Jüngelchen aufnehmen, nur weil er auf einem Handy rumtippen kann und sonst nichts? Ich musste erst einmal darum kämpfen, als Mitarbeiterin aufgenommen zu werden. Die Alten werden immer noch diskriminiert, wenn es um EDV und Sprachen geht, sei es im Berufsleben oder woanders. Das Wort Altersdiskriminierung habe ich noch nie gehört.